Umfrage: Jeder Dritte interessiert sich für nachhaltige Geldanlagen
Nachhaltigkeit und Klimaschutz spielen bei Kaufentscheidungen eine immer größere Rolle - auch im Finanzbereich
Die Hamburger Sparkasse hat Verbraucher zum Thema Nachhaltigkeit bei Finanzprodukten befragt. Während die Mehrheit den Klimaschutz für sehr wichtig hält, gibt es bei nachhaltigen Bankprodukten noch Beratungsbedarf.
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Haspa sieht Trend zum nachhaltigen Konsumverhalten
Wie aus einer Online-Umfrage der Hamburger Sparkasse in der Hansestadt hervorgeht, kann sich jeder dritte Hamburger vorstellen, nachhaltig zu investieren. Die Haspa sieht darin einen deutlichen Trend zu einem nachhaltigen Konsumverhalten: Nachhaltigkeit und Klimaschutz seien mittlerweile wichtige Kriterien für einen Kauf, so die Haspa. 78 Prozent der Befragten halten das Thema Nachhaltigkeit für „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Aber was genau verstehen die Verbraucher unter Nachhaltigkeit?
- für 68 Prozent sind es verantwortlich wirtschaftende Unternehmen
- für weitere 68 Prozent bedeutet es, zum Klimaschutz beizutragen
- für 63 Prozent ist es der Konsum regionaler Produkte
Ein nachhaltiger Lebensstil scheint für viele Bürger bereits selbstverständlich zu sein. So gaben 94 Prozent der Befragten an, Energie zu sparen; 92 Prozent vermeiden Müll und 91 Prozent sparen Wasser, um so verantwortungsvoll mit den natürlichen Ressourcen umzugehen. Zudem beziehen 84 Prozent ihre Produkte und Dienstleistungen von regionalen Anbietern.
Nicht ganz so stark ausgeprägt ist das Klima-Gewissen beim Konsumverhalten: bei Lebensmitteln achten 83 Prozent „gelegentlich“ auf Nachhaltigkeit, bei Kleidung 62 Prozent.
Ein Drittel der Verbraucher hat Interesse an nachhaltigen Bankprodukten
Wie steht es nun um die Finanzentscheidungen der Hamburger in punkto Nachhaltigkeit? Wie die Umfrage zeigt, wollen 34 Prozent der Befragten nachhaltige, klimaschonende Bankprodukte kaufen oder nutzen bereits welche, das ist gut ein Drittel. Allerdings haben 31 Prozent, also ein weiteres Drittel dazu noch keine fertige Meinung. Das letzte Drittel legt keinen Wert auf nachhaltige Finanzprodukte. Hier besteht noch viel Beratungsbedarf, um die Verbraucher auf die Vorzüge von Sustainable Banking aufmerksam zu machen. Nach eigenen Angaben hat die Haspa ihr Portfolio zum Jahreswechsel verbreitert und will es noch weiter ausbauen. Zudem will die Sparkasse im Geschäftsbetrieb bis spätestens 2025 klimaneutral sein.
Wer nachhaltig investieren will, wendet sich derzeit wohl am ehesten einem nachhaltigen Investmentfonds zu: 18 Prozent der Befragten haben bereits welche im Depot oder planen den Einstieg. 26 Prozent, also jeder Vierte gab an, er wäre bereit, für Nachhaltigkeit auf Rendite zu verzichten. „Nachhaltigkeit und Rendite sind längst keine Gegensätze mehr“, kommentiert Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang die Umfrage-Ergebnisse: „Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, arbeiten im Vergleich zum Gesamtmarkt heute oft sogar profitabler und ihre Aktienwerte schwanken weniger.“
Nachhaltige Produkte ja, aber nur wenn sie nicht teuer sind
58 Prozent, knapp die Mehrheit der Befragten sieht im Klimaschutz eine der wichtigsten Herausforderungen der Gesellschaft. Viele Verbraucher sind bereit, einen eigenen Beitrag zu leisten, wenn sie dafür nicht zu tief in die Tasche greifen müssen: so würden 70 Prozent für klimaschonende Produkte mehr bezahlen, wenn der Preisunterschied gering ist. 79 Prozent würden auf Flugreisen verzichten, wenn es gute Alternativen gibt.
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