Nuri Bitcoin Ertragskonto: Celsius-Zahlungsstop & die Folgen für Kunden
Krypto-Verleiher Celsius ist in Zahlungsschwierigkeiten: Auszahlungsstopp beim Bitcoin Ertragskonto
Der US-Krypto-Verleiher Celsius hat Zahlungsschwierigkeiten. Davon sind nun auch Kunden der Berliner Neobank Nuri betroffen, denn Nuri kooperiert bei seinem Bitcoin Ertragskonto mit Celsius. Nuri-Kunden haben vorerst keinen Zugriff mehr auf ihre Kryptowerte auf dem Ertragskonto.
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Kryptowerte von Nuri-Kunden vorerst eingefroren
Die Berliner Neobank Nuri (vormals Bitwala) ist in die Kritik geraten: im Fokus steht das sogenannte „Ertragskonto“ von Nuri, das Kunden Zinseinnahmen verspricht, wenn sie ihre Krypto-Assets verleihen. Die Neobank arbeitet bei diesem Staking-Service mit dem US-Finanzdienstleister Celsius zusammen, der jetzt allerdings bekannt gegeben hat, dass vorerst keine Auszahlungen und Transaktionen mehr möglich sind. Nuri-Kunden haben aktuell also keinen Zugriff mehr auf ihre Kryptowerte auf dem Ertragskonto. Celsius begründet diese Maßnahme mit extremen Marktbedingungen, man wolle die Kunden schützen.
Krypto-Verleiher Celsius mit Liquiditätsproblemen
Das 2017 gegründete Unternehmen Celsius Networks hat sich auf den Verleih von Kryptowerten spezialisiert. Zuletzt verwaltete Celsius nach eigenen Angaben ein Krypto-Vermögen von rund zwölf Milliarden Dollar. Da das Unternehmen aber keine Bank ist, sondern lediglich ein Finanzdienstleister, unterliegt es keiner staatlichen Aufsicht. Die Vermögenswerte der Kunden sind daher nicht geschützt. Tatsächlich hatten die US-Regulierer den „Earn-Accounts“ genannten Verleih von Kryptowerten bereits ins Visier genommen, wie das Online-Magazin Finance Forward berichtet: amerikanische Retail-Anleger hätten bei Celsius seit Mitte April keine Neuanlagen mehr tätigen können, die bereits eingezahlten Mittel seien ihnen nach und nach zurückgezahlt worden. Für deutsche Anleger, die über das Nuri Ertragskonto kamen, gab es diese Einschränkung nicht. Ihre Einlagen wurden weiterhin an Celsius transferiert.
Noch ist unklar, wie viele Nuri-Kunden betroffen sind und wie es mit den Einlagen auf dem Ertragskonto weitergeht. Nach eigenen Angaben hat die Neobank rund 500.000 Kunden. Wie viele von ihnen das Ertragskonto nutzen, ist bislang nicht bekannt. Es sei nur ein Bruchteil der Kunden betroffen, sagte Nuri-CEO Mayer-Walcker gegenüber dem Magazin Finance Forward. Es ist durchaus denkbar, dass Nuri-Kunden wieder Zugang zu ihren Kryptowerten erhalten, sobald der Krypto-Verleiher Celsius seine Liquiditätsprobleme überwunden hat.
Krypto-Staking als passives Einkommen?
Das Krypto-Staking-Konzept sieht vor, dass Endkunden Krypto-Währungen wie Bitcoin an einen Krypto-Verleiher übertragen und dafür eine Verzinsung erhalten. Der Staking-Anbieter wiederum verleiht diese Krypto-Bestände ebenfalls verzinst an andere Interessierte, die von Krypto-Preissteigerungen profitieren wollen. Diese Transaktionen können sich lohnen, wenn der Kunde die bei Kauf und Verkauf im Kryptobereich üblicherweise recht hohen Transaktionskosten vermeiden will. Nuri hatte seinen Kunden bei dem Bitcoin-Ertragskonto zuletzt bis zu drei Prozent Zinsen pro Jahr in Aussicht gestellt, wenn sie ihre Kryptowerte an Celsius verleihen. Gegenüber den Anlegern wurde dieser Service als einfachster Weg beschrieben, um ein passives Krypto-Einkommen zu erzielen. Dass für das Nuri Ertragskonto keinerlei Einlagenschutz besteht, wurde in den Risikohinweisen mitgeteilt. Allerdings dürfte bezweifelt werden, ob jedem Nuri-Kunden klar war, dass er seine Kryptowerte an eine US-Firma ohne jeglichen Einlagenschutz verleiht.
Fakt ist, die Solarisbank, die hinter der Neobank Nuri steht, weist darauf hin, dass sie keine Geschäftsbeziehung zu Celsius unterhalte. Nuri wiederum schreibt in seinen sogenannten Sonderbedingungen, dass die Neobank nicht für Schäden hafte, die einem Kunden durch die Nutzung des von Nuri vermittelten Bitcoin Ertragskontos entstehen. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es so aus, dass niemand für das Bitcoin-Ertragskonto verantwortlich zeichnet. Die Nuri-Kunden sind gegenüber dem Krypto-Verleiher Celsius also auf sich alleine gestellt.
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