Läutet Apple das Ende der Multi-Banking-Apps ein?

Apple stellt sich gegen Open Banking: Öffentliche APIs keine Option mehr für Finanz-Apps

Mit einer Veränderung im Regelwerk für seine Plattformen hat Apple für Verunsicherung gesorgt: ab sofort sollen Finanz-Apps nicht mehr von Drittanbietern stammen. Sie dürfen keine öffentlichen Schnittstellen mehr nutzen. Anbieter von freien Banking-Apps sind besorgt.

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Apple ändert Regeln für Finanz-Apps

Apple hat die Regeln für Banking-Apps in seinem App Store verschärft. Die Finanz-Apps sollen künftig nicht mehr von Dritten stammen. Anbieter von Multi-Banking-Apps zeigen sich besorgt. - Quelle: Shutterstock.com

Apple hat die Regeln für Finanz-Apps auf seinen Plattformen verändert: Sie sollen künftig nicht mehr von Drittanbietern stammen. Apps rund um Finanzhandel, Investments und Geldverwaltung (“Money Management”) sei es nicht länger erlaubt, auf öffentliche Programmierschnittstellen (API) zuzugreifen, heißt es in einer Aktualisierung der Review Guidelines von Apple, die für den Vertrieb von Software in seinen App-Läden gelten. Mit dem Schritt wolle man klarstellen, wer solche Money Management Tools überhaupt anbieten dürfe, kommentierte Apple. Finanz-Apps sollten (“should”) von den Finanzinstituten stammen, die den jeweiligen Service auch anbieten, so das Apple-Regelwerk.

Sorge bei Betreibern von freien Banking-Apps

Die Betreiber von unabhängigen Banking-Apps reagierten besorgt auf die Apple-Maßnahme. Bislang konnten Drittanbieter den Regeln zufolge für ihre Finanz- und Geldverwaltungs-Apps auf öffentliche APIs zurückgreifen. Diese Option wurde jetzt gestrichen. Auch bei dem Online-Banking-Standard FinTS oder dem älteren HBCI handle es sich um solche Schnittstellen, gibt der Anbieter der Online-Banking-App MoneyMoney zu Bedenken. Die europäische Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 verpflichtet Banken mittlerweile dazu, Schnittstellen einzurichten, die Drittanbietern einen sicheren Zugriff ermöglichen. Dadurch ist Open Banking beispielsweise über Multi-Banking-Apps möglich. Nach den neuen Regeln scheinen Finanz-Apps von Drittanbietern für iPhone und iPad nun nicht mehr erlaubt. Wird es in Zukunft nur noch Money Management Tools von Banken bzw. streng regulierten Finanzdienstleistern im App-Store geben?

Welches Ziel verfolgt Apple?

Noch ist nicht klar, ob Apple mit der geänderten Regel konkret gegen Multi-Banking-Apps vorgehen will. Bislang gibt es keine Berichte über abgelehnte Apps oder Rauswürfe aus dem Apple App Store. Entwickler von Finanz-Apps hätten aber die Möglichkeit, gegen die Regelung vorzugehen, gibt das Fachmagazin Heise.de zu Bedenken: Seit vergangenem Herbst sehe Apple die Möglichkeit vor, dass Entwickler einzelne Regeln grundsätzlich anfechten können - die Entscheidung darüber treffe das Unternehmen aber weiterhin selbst.

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