Digitalwährung: Bahamas starten digitalen „Sand Dollar“
Die Bahamas werden zu einem der ersten Staaten weltweit, die mit einer eigenen digitalen Währung aufwarten.
Der Karibikstaat zeigt sich innovativ: Im Oktober führen die Bahamas eine eigene Digitalwährung ein. Dadurch soll das digitale Bezahlen insbesondere auf weit entfernten Inseln erleichtert werden.
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Innovativer Inselstaat
Im Oktober 2020 führt die kleine Inselgruppe der Bahamas eine eigene Digitalwährung ein – und kommt damit den großen Ländern der Welt zuvor. „Sand Dollar“ heißt die neue E-Währung, die im Dezember 2019 auf den Inseln Exuma und Abaco in einem Pilotprojekt getestet wurde. Laut Behörden soll der Sand Dollar das digitale Bezahlen insbesondere auf weit entfernten Inseln erleichtern: „Viele Einwohner dieser abgelegenen Inseln haben keinen Zugang zu digitaler Zahlungsinfrastruktur oder Bankinfrastruktur“, erklärt Chaozhen Chen, stellvertretender Manager von eSolutions bei der Zentralbank der Bahamas. „Wir mussten die Anstrengungen und die Lösung wirklich an das anpassen, was wir als souveräne Nation brauchen“. Die Bahamas setzen in hohem Maße auf den Tourismus als Wirtschaftszweig, gerade die weit entfernten Inseln sind ein beliebtes Ziel für Touristen.
Transaktionen per Smartphone
Der digitale Dollar wird gegenüber dem regulärem Bahamas-Dollar mit 1:1 bewertet. Die digitale Währung ist an den bahamischen Dollar gekoppelt, der wiederum einen festen Wechselkurs von 1:1 mit dem US-Dollar hat. Allerdings ist der sogenannte Sand Dollar nicht mit komplexen digitalen Währungen wie Bitcoin oder Ether vergleichbar. Dabei handelt es sich lediglich um einen einfachen elektronischen Ableger des Bahamas-Dollars.
Sobald das System betriebsbereit ist, können Nutzer private oder geschäftliche Transaktionen per Smartphone durchführen, auch im Offline-Modus. „Der Handel ist einfach, aber die Abwicklung ist schwierig“, sagte Keith Davies, CEO von Kanoo, einem der bahamischen PSPs, die den Sand Dollar steuern: Im Gegensatz zu herkömmlichen PSP-Transaktionen sei eine einmalige Sand-Dollar-Überweisung endgültig und unwiderruflich, da es sich um eine Fiat-Währung handele, betont Davies. Sand-Dollar-Konten unterliegen laut Davies denselben Regeln wie herkömmliche Bankkonten, so dass alle regulären Schutzmaßnahmen gegen Geldwäsche gelten. Außerdem werden die digitalen Dollar nur ausgegeben, wenn „echte“ Bahamas-Dollars aus dem Verkehr gezogen werden, um die Geldpolitik nicht zu verzerren.
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