Deutsche Bankkunden haben kaum Vertrauen in Banken

Banken stecken in der Vertrauenskrise

Die Deutschen haben wenig Vertrauen in Banken und Sparkassen, wie eine aktuelle Studie zeigt: Nur jeder dritte Verbraucher vertraut heute noch in die Geldinstitute. Vertriebsdruck und Personaleinsparungen in den letzten Jahren haben das Verhältnis zwischen Bank und Kunden getrübt, jetzt müssen die Banken reagieren.   

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Vertrauensindex für verschiedene Branchen

Das Vertrauen der Verbraucher in Banken und Finanzberater schwindet.

Banken und Sparkassen in Deutschland sind gut beraten, an ihrer Kundenbeziehung zu arbeiten. Denn um das Vertrauen der deutschen Verbraucher in die Geldinstitute ist es schlecht bestellt, wie eine Umfrage von Reader`s Digest und Dialego aufzeigt. Der Beginn der Vertrauenskrise, in der die Banken heute stecken, geht wohl auf die Finanzkrise in den Jahren 2007/08 zurück, aber das ist nicht der einzige Grund für das Misstrauen der Bankkunden gegenüber den Geldinstituten. Nur 33 Prozent der Befragten sagten gegenüber den Analysten von Reader`s Digest und Dialego, dass sie Banken und Sparkassen vertrauten. Lediglich Handelsunternehmen (32 Prozent) und Versicherungen (23 Prozent) haben einen noch schlechteren Vertrauensindex. Zum Vergleich: Die Haushaltsgeräte- und die Nahrungsmittelbranche erhielten in der Erhebung Vertrauenswerte von 57 Prozent bzw. 54 Prozent, die Telekommunikation rangiert bei 48 Prozent. Auch zeigte sich in der Studie, dass das Vertrauen in die Banken nach einem kleinen Hoch im Vorjahr (41 Prozent) in diesem Jahr deutlich abgesunken ist.

Schlechtes Image der Finanzberater      

In der Erhebung wurde auch das Vertrauen in verschiedene Berufsgruppen abgefragt. Auch in diesem Ranking landeten die Finanzberater zusammen mit Autoverkäufern und Politikern im unteren Drittel: nur zwölf Prozent der Befragten sprachen ihnen ihr Vertrauen aus. Angeführt wird die Vertrauensskala von Feuerwehrleuten (89 Prozent), Polizisten (73 Prozent), Apothekern (72 Prozent) und Ärzten (71 Prozent), denen viele Deutsche großes Vertrauen entgegenbringen.

Ausrichtung am Kunden statt am Vertrieb

Für die Banken stellt sich die Frage, wie das fehlende Vertrauen zurückgewonnen werden kann. Gerade in Krisenzeiten sind Verlässlichkeit und Vertrauen entscheidend für die Zukunftssicherheit einer Marke. Personaleinsparungen und wirtschaftlicher Druck haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass bei vielen Verbrauchern der Eindruck entstanden ist, der Verkauf von Finanzprodukten sei wichtiger als die individuelle und objektive Beratung. Auch legen heute mehr Kunden Wert auf nachhaltige, sinnhaftige Produkte, hier besteht ebenfalls ein Defizit im Portfolio der meisten Banken und Sparkassen. Statt den Produktverkauf zu forcieren sollten die Geldinstitute den Kunden und seine individuellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen. Auch eine Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit von Bankservices kann das Vertrauen der Verbraucher nachhaltig steigern.

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