Climate Fintech Report 2022

In Europa gibt es die meisten grünen Fintechs, in den USA die größten Fördersummen

Wo gibt es die meisten Klima-Fintechs? Welche Geschäftsmodelle sind besonders beliebt bei Investoren? Und welches Land hat die meisten Gründerinnen? Diese und noch viele weitere Fragen beantwortet der aktuelle Klima-Fintech-Bericht des Schweizer Inkubators F10.

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Interesse an grünen Fintechs wächst

Das nachhaltige Fintech-Segment wird für Gründer, Investoren und etablierte Unternehmen immer interessanter. Das beleget eine Studie des Schweizer Fintech- und Insurtech-Innovationsökosystems F10. - Quelle: Shutterstock.com

Das Interesse an nachhaltigen Finanztechnologien wächst, nicht nur bei den Verbrauchern, sondern auch bei Gründern, Investoren und etablierten Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Schweizer Startup-Ökosystems F10. Der Startup-Inkubator und Accelerator F10 wurde 2016 in Zürich gegründet und konzentriert sich insbesondere auf Fintechs mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Seine Förderprogramme helfen Startups dabei, sich mit Unternehmern, Experten, Mentoren und Investoren für Venture-Investitionen zu verbinden.

Laut dem “Climate Fintech Report 2022” hat sich zwischen 2020 und 2021 das investierte Kapital in diesem Bereich fast verdoppelt und liegt jetzt bei über 40 Milliarden US-Dollar. Etwa 14 Prozent des gesamten Risikokapitals entfallen mittlerweile auf nachhaltige Fintechs und Insurtechs. Grüne Fintechs wiesen dabei 2021 mit die größte jährliche Wachstumsrate auf.

Europa ist die führende Region für Klima-Fintechs

Für die Studie hat F10 Daten von 400 grünen Startups aus dem Finanzbereich gesammelt und Informationen von den Kooperationspartner CommerzVentures und New Energy Nexus mit einbezogen. Die Studienautoren kommen zu folgenden Kernergebnissen:

  1. Europa hat die größte Anzahl an Klima-Fintechs als Region.
  2. Nordamerika ist führend bei den Fundings.
  3. Die stärkste Zunahme gibt es bei ESG-Daten- und Analyse-Lösungen, dicht gefolgt von digitalen Investments.
  4. Das größte Stück vom Investitionskuchen erhalten Insurtechs und Startups für digitale Risiko-Analyse.
  5. Die meisten Klima-Fintechs befinden sich noch in der Frühphase.
  6. Grüne Fintechs haben fast doppelt so oft weibliche Gründer (20,8%) wie herkömmliche Fintechs (11,5%).

Weitere Erkenntnisse des F10 Climate Fintech Reports 2022 sind:

  • Zwar sind die USA das Land mit den meisten Klima-Fintechs (120), als Region ist aber Europa führend (229). Das liegt auch der fortschrittlichen Gesetzgebung der Europäischen Union, z. B. dem European Green Deal und der Sustainable Finance Disclosure Regulation.
  • Die durchschnittliche Gesamtfinanzierung pro Klima-Fintech liegt in Nordamerika bei 20 Millionen Euro, in Europa sind es 8 Millionen.
  • Startups für digitale Risikoanalyse und Insurtechs erhalten mit 716 Millionen Euro die meisten Investorengelder. Hinter den Investitionen stehen vor allem Finanzinstitute und Versicherer, die mit Übernahmen ihre eigenen Klimarisiken minimieren wollen.
  • Die meisten weiblichen Gründerinnen und CEOs von Klima-Fintechs gibt es in Schweden (38%).
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