Bulgarisches Fintech Trading 212 lässt sich in Deutschland nieder

Trading 212 eröffnet Zweigstelle in Düsseldorf

Die bulgarische Handelsplattform Trading 212 war bisher hauptsächlich auf dem britischen Markt aktiv. Nun eröffnet das Fintech ein Büro in Düsseldorf und liebäugelt mit einer Bafin-Lizenz.

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Bulgarisches Fintech kommt nach Düsseldorf

Die populäre bulgarische Handelsplattform Trading 212 hat in Deutschland viel vor. - Quelle: Shutterstock.com

Trading 212 ist eines der Fintechs, das von der Corona-Krise profitiert hat. Die Downloadzahlen sind in letzter Zeit von 400 auf etwa 15.000 pro Woche gestiegen. Dies zeigen Zahlen des Analysetools Priori Data. Aktuell rangiert die bulgarische Trading-App auf Platz elf der deutschen iOS-Charts in der Kategorie „Finanzen“.

Bisher lag der Fokus von Trading 212 auf dem britischen Markt. Dadurch wird das Fintech aktuell von der britischen Finanzaufsicht FCA reguliert. Die Kundengelder liegen bei der ebenfalls britischen Barclays Bank. Aufgrund des Brexits hat Trading 212 nun den Entschluss gefasst, auch den zweitwichtigsten Trading-Markt in Europa, Deutschland, zu erobern.

In diesem Zuge eröffnet das Unternehmen, das Ivan Ashminov vor 16 Jahren in Bulgarien mitgegründet hat, ein Büro in Düsseldorf. Geleitet werden soll dies von Michael Lippa, der zuvor beim Brokerhaus IG tätig war. Darüber hinaus bemüht sich Trading 212 um eine Lizenz der deutschen Finanzaufsicht Bafin. Damit wolle man vor allem das Vertrauen der Kunden gewinnen.  

Risikoreicher CFD-Handel bildet Kernstück bei Trading 212

Mit der Trading-212-App können Aktien und Teilaktien gehandelt werden. Der Fokus liegt aber auf dem sogenannten CFD-Handel. Dabei gehen Kunden eine Art Wette auf den Kurs einer Aktie, einer Kryptowährung oder eines Indizes ein. Mithilfe eines Hebeleffekts sollen hohe Gewinne erzielt werden. Ganz unproblematisch ist dies aber nicht. Das Verlustrisiko ist sehr hoch. Zudem erlangen Kunden keine tatsächlichen Unternehmensanteile.

Die Bafin betrachtet das CFD-Trading kritisch. Dementsprechend streng fallen die Regulierungen aus. So wurde erst im vergangenen Jahr eine Begrenzung der sogenannten Hebel eingeführt. Darüber hinaus sind die Anbieter dazu verpflichtet anzugeben, wie viel Prozent der eigenen Kleinanlegerkonten beim CFD-Handel Geld verlieren. In der Regel bewegt sich der Wert zwischen 70 und 85 Prozent, bei Trading 212 sind es 76 Prozent.

Langfristig plant Ivan Ashminov  eine weitere Geldeinnahmequelle: die Vermögensverwaltung. Konkrete Pläne gibt es noch nicht. Ashminov könne sich aber ein Robo-Investing vorstellen.

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