„Accept my IBAN“: Wise, Klarna, N26 und Co. gegen IBAN-Diskriminierung

Fintech-Initiative wirbt für mehr Akzeptanz von nicht-lokalen IBANs

Zahlungen per Lastschriftverfahren sollen mithilfe der IBAN von jedem Konto innerhalb der EU funktionieren. Eigentlich. Denn die Realität sieht oft anders aus. Die Initiative „Accept my IBAN“ will diesem Wirrwarr ein Ende setzen. Unterstützt wird sie von zahlreichen Fintechs wie Wise, N26, Revolut, Klarna, Raisin oder Sumup.

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Fintechs sind sich einig: IBANs müssen EU-weit akzeptiert werden

Eigentlich soll die IBAN (International Bank Account Number) ermöglichen, dass Überweisungen und Lastschrifteinzüge innerhalb der Europäischen Union ohne Probleme und kostenlos erfolgen können. Doch die Realität sieht anders aus.

Laut EU-Verordnung 260/2012 aus dem Jahr 2014 soll die lange internationale Kontonummer – auch IBAN genannt – dafür sorgen, dass Zahlungen per Lastschriftverfahren von jedem Konto und mit jeder IBAN innerhalb der EU funktionieren. Doch viele Länder ignorieren sowohl Verordnung als auch IBAN.

Fintechs wie Wise, Klarna, N26, Revolut, Raisin und Sumup wollen das ändern und haben die Initiative „Accept my IBAN“ gestartet. Die Fintechs wandten sich mit einem offenen Brief an die Europäische Kommission und fordern stärkere Maßnahmen zur Eingrenzung der sogenannten IBAN-Diskriminierung.

Initiative als Anlaufstelle für Verbraucher

Gleichzeitig haben Verbraucher auf der gleichnamigen Plattform die Möglichkeit, Verstöße von Unternehmen zu melden, die Zahlungen wegen einer ausländischen IBAN verweigern. Die Meldungen werden von der Initiative gesammelt und an offizielle Stellen, wie der Europäischen Kommission, weitergeleitet.

„Unsere Koalition vertritt Millionen von Menschen in ganz Europa. Es ist an der Zeit, die illegale Diskriminierung von nicht-lokalen IBANs zu beenden. Unsere Nutzer – und die unserer Koalitionspartner – sind täglich davon betroffen. Leider sind sich die europäischen Verbraucher meist nicht darüber bewusst, dass Banken, Händler, oder sogar öffentliche Einrichtungen IBANs aus einem anderen EU-Land nicht verbieten dürfen“, fasst Arunan Tharmarajah, Head of Europe Wise, zusammen.

Viele Unternehmen akzeptieren nur eine deutsche IBAN

Doch warum ist solch eine Initiative überhaupt nötig? Seit 2017 verzeichnet die SEPA-Beschwerdestelle über 900 Beschwerden über sogenannte IBAN-Diskriminierungen in Deutschland. Im Februar 2020 urteilte der Bundesgerichtshof (BGH), dass die Verweigerung von Zahlungen aufgrund einer ausländischen IBAN wettbewerbswidrig ist (Az. I ZR 93/18).

Hinzu kommen Probleme beim Überweisungsverkehr, wodurch einige Banken wie Holvi ihren Kunden deutsche IBANs zur Verfügung stellte, da die ausländischen nicht oder nur eingeschränkt nutzbar waren. Kurzum: Für Banken und Finanzdienstleister, die Ihren Kunden „nur“ eine ausländische IBAN zur Verfügung stellen, haben einen signifikanten Wettbewerbsnachteil. Für Verbraucher wird solch ein Institut schnell uninteressant, wenn man mit der vergebenen IBAN hierzulande nur auf eingeschränkte Akzeptanz stößt.

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