Qonto: Europäischer Player mit lokalem Fokus
Torben Rabe, Deutschlandchef von Qonto, im Interview
Neben den etablierten Filialbanken mit ihren Konten für die Business-Klientel, den deutschen Fintechs, die ebenfalls ausschließlich die Geschäftskunden im Auge haben, sind es auch Neobanken aus dem Ausland, die in Deutschland ein Geschäftskonto anbieten und Unternehmer für ihre innovativen Bank-Features gewinnen wollen. Einer dieser Geschäftskonto-Anbieter kommt aus Frankreich, heißt Qonto und ist in Deutschland seit Januar 2020 aktiv. Seit dem letzten Quartal ist beim französischen Startup Torben Rabe als Country Manager für den deutschen Markt verantwortlich. Wir haben mit ihm über die Expansionspläne des ambitionierten Fintechs gesprochen, das in der letzten Funding-Runde über 100 Millionen Euro eingesammelt hat.
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19.02.2021
Herr Rabe, wie lässt sich die Tätigkeit von Qonto Otto Normalverbraucher am Besten erklären? Was genau macht Qonto?
Qonto ist ein digitales Geschäftskonto für KMU, Start-ups, Gründer und Selbstständige. Wir bieten schnelles und flexibles Business Finance Management, damit Unternehmer sich auf Ihre Kerntätigkeit konzentrieren können und ihre Finanzen auf Autopilot stellen können.
Qonto ist Anfang 2020 in Deutschland gestartet. Wie verlief das Jahr 2020 für Qonto?
Ich bin sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen im ersten Jahr. Wir haben jeden Monat ca. 15 % mehr Kunden als im vorherigen erreicht und haben unseren Umsatz 2020 so mehr als verdreifacht. Im zweiten Halbjahr haben wir sogar 130 % mehr Neukunden gewinnen können. Außerdem wurden wir im September mit dem Fintech Germany Award ausgezeichnet. Diese Dynamik wollen wir im Jahr 2021 natürlich fortsetzen. Wir haben ein starkes Kundenwachstum verzeichnet und sind stolz darauf, immer mehr Unternehmen unterschiedlicher Größe in ganz Deutschland zu begleiten.
Wie groß ist mittlerweile das Qonto-Team in Deutschland?
Wir arbeiten stark in funktionsübergreifenden Teams, sodass in der Tat etwa 50 % der Qonto-Mitarbeitenden bereits am deutschen Produkt gearbeitet haben, sei es bei der Akquise, Produktentwicklung oder Lokalisierung. Darüber hinaus haben wir ein Team von 16 Mitarbeitenden, die ausschließlich für den deutschen Markt arbeiten - und wir stellen ständig neue Talente ein!
Welche Ziele konnten erreicht werden?
Schon sechs Monaten nach unserem Markteintritt konnten wir im Juni 2020 Geschäftskonten mit einer deutschen IBAN anbieten. Weitere Produktfeatures wie Unterkonten, eine Anbindung an das Swift-Netzwerk für Überweisungen in Fremdwährung sowie Premium Zahlungskarten aus Metall haben zu einem schnellen Wachstum und einer hohen Kundenzufriedenheit beigetragen. Das positive Feedback unserer Kunden hat uns bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass Kunden unser 100 % digitales Angebot schätzen.
Was waren die Milestones?
Wir haben in den letzten Monaten definitiv einige wichtige Meilensteine erreicht, lassen Sie mich also chronologisch vorgehen: Zum einen natürlich Qontos erfolgreicher Markteintritt in Deutschland, gefolgt von einer Finanzierungsrunde über 104 Mio. € im Februar. Im Juni konnten wir unseren Kunden dann eine deutsche IBAN anbieten. Als nächstes haben wir Apple Pay in unseren Dienst integriert. Last but not Least, sei erwähnt, dass wir im Next40-Ranking aufgenommen worden sind.
Wurde Qonto mittlerweile von der Bafin eine Banklizenz ausgestellt?
Bislang noch nicht, wir haben aber dieses Ziel ganz klar vor Augen und die Bafin beaufsichtigt uns bereits. Des Weiteren haben wir eine Einlagensicherung, sind GDPR-konform und wir arbeiten mit lokalen Akteuren und Buchhaltung-Anbietern zusammen, die eindeutige Referenzen für uns sind. Und wie bereits erwähnt sind wir von der deutschen Fintech-Szene mit dem Fintech Germany Award ausgezeichnet worden. Wir arbeiten hart daran, den deutschen Qualitäts- und Sicherheitsstandards zu entsprechen und befinden uns nicht mehr am Beginn eines Marathons, sondern eher auf der Zielgerade.
Wie viele Kunden hat Qonto aktuell in Deutschland?
Wir betreuen derzeit 120.000 Kunden über vier Länder hinweg. Was den deutschen Markt betrifft, machen wir keine konkreten Aussagen, da wir ein primär europäisches Unternehmen sind und europäische Produkte anbieten.
Wodurch unterscheidet sich Qonto von den übrigen Wettbewerbern auf dem deutschen Markt?
Wir positionieren uns klar als der europäische Player mit einem starken lokalen Fokus. So passen wir unsere Produkte immer an den lokalen Marktbedürfnissen an. Die Eigenheiten des jeweiligen Marktes einzuschätzen, die richtigen Premium Produkte anzubieten und einen VIP Kundenservice zu haben gehören zu unseren größten Stärken. Das zeigt sich auch bereits in unseren Zahlen, da wir den Jahresumsatz verdreifachen konnten.
Sie kommen ursprünglich nicht aus dem Fintech- & Banking-Bereich, sondern von Bird, einem Scooter-Startup. Welche Learnings aus dieser Zeit können Ihnen beim Aufbau des Deutschlandgeschäfts eines Geschäftskonto-Anbieters helfen?
Ich habe tatsächlich zuletzt bei Bird im Micro-Mobility Sektor gearbeitet, wo ich das Geschäft, das Team und die Prozesse in Süddeutschland und Österreich aufgebaut habe. Bei Bird habe ich u.a. gelernt, Strategien auch operativ umzusetzen und in einem Markt stark zu wachsen.
Vor meiner Zeit bei Bird habe ich außerdem mehrere Jahre im FinTech & Banking Bereich gearbeitet: Ich fing im Peer-2-Peer Lending Bereich bei Lendico an. Danach arbeitete ich mehrere Jahre bei Oliver Wyman und beriet Kunden im Banken- und Versicherungsbereich sowie Aufsichtsbehörden. Dabei stellte sich oft von der Seite der Kunden (oft etablierte Banken) die Frage, wie man mit digitalen Herausforderern aus dem FinTech Bereich umgeht und wie deren digitale Strategie aussehen sollte.
In welchen Märkten ist Qonto bislang aktiv? In welche anderen Länder will Qonto als nächstes expandieren? Und Deutschland? Im Zusammenhang mit der Mitte des Jahres 2020 eingeführten deutschen IBAN sprach Qonto sogar vom “neuen Heimatmarkt”… Welche Rolle spielt Deutschland für Qonto?
Qonto ist bislang in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien aktiv. Deutschland ist aufgrund seines hohen Potenzials natürlich enorm wichtig für Qonto, genau wie für jeden anderen Player. Deshalb investieren wir hier auch stark in unser Wachstum. Grundsätzlich sind wir ein europäisches Unternehmen, das sich natürlich lokalen Gegebenheiten anpasst, im Denken aber grenzübergreifend operiert. Und wir sind dabei unsere weitere Expansion voranzutreiben. Unter anderem haben wir gerade eine Partnerschaft mit Raisin/Weltsparen abgeschlossen, um Geschäftskunden verzinste Anlagemöglichkeiten anzubieten. Weitere wichtige Partnerschaften, die einen Mehrwert für unsere Kunden schaffen, werden wir in diesem Jahr noch bekannt geben. Sobald ich etwas Konkretes dazu sagen kann, werden Sie es mit Sicherheit als einer der Ersten erfahren.
Einige Mitbewerber auf dem Business-Banking-Markt entfernen sich vom klassischen Geschäftskonto-Modell und möchten im Steuerberatungssegment Fuß fassen. Wird auch Qonto zukünftig einen Steuerservice oder eine Steuerberatung für Geschäftskunden anbieten?
Wir wollen für unsere Kunden das Finanzmanagement so einfach, kontrolliert und automatisiert wie möglich machen. Im ersten Schritt steht dabei für uns das Thema Buchhaltung und Ausgabenmanagement im Vordergrund, da wir hier die größten Bedürfnisse bei unseren Kunden sehen. Dazu haben wir Funktionen wie die GoBD-konforme Rechnungsarchivierung eingeführt, die die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater einfacher und schneller macht. So sparen unsere Kunden Zeit und Geld. Gleichzeitig arbeiten wir an Anbindungen an Buchhaltungssoftware-Lösungen.
Was ist bei Qonto sonst noch für das laufende Jahr geplant?
Circa ein Drittel der Kontoeröffnungen bei uns sind mit einer Unternehmensgründung verbunden. Gründer werden demnach auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil von Qonto’s Zielgruppe bleiben, und Qonto wird noch mehr Services für sie entwickeln.
Weitere Pläne von uns sind mehr Produktentwicklungen und exklusive Partnerschaften, um kleine und mittlere Unternehmen mit 100 % digitalen Services auszustatten und ihnen zu helfen, sich auf Ihr Business anstatt auf ihre Finanzen zu konzentrieren.
Was ist das Ziel für 2021? Wie viele Kunden möchte Qonto am Ende des Jahres in Deutschland haben?
Im 2. Halbjahr 2020 haben wir 130 % mehr Neukunden gewinnen können. Diese Dynamik wollen wir in 2021 fortsetzen.
Herr Rabe, wir danken Ihnen für das Gespräch.
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