So behalten Sie die Kosten Ihrer Kreditkarte im Blick
Jahresgebühr, Zinsen und Co.
Mit einer Kreditkarte können Sie online shoppen und weltweit bezahlen. Zum Teil kommen attraktive Inklusiv-Leistungen wie Versicherungen und Bonusprogramme oben drauf. Aber: Eine Kreditkarte gibt es nicht zum Nulltarif. Hier erfahren Sie, auf welche Kosten Sie achten sollten.
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Viele Kostenpunkte bei Kreditkarten
Kreditkarten von Visa, Mastercard oder American Express können weltweit zum Bezahlen und Geldabheben eingesetzt werden. Auch für das Online-Shopping werden die Plastikkarten gerne gezückt. Doch Kreditkarten gibt es nicht umsonst – auch wenn manche Anbieter immer wieder gerne damit werben.
Die Stiftung Warentest hat im Frühjahr 2020 von unterschiedlichen Anbietern 28 Kreditkarten untersucht. Das Ergebnis: Es ergab sich eine Preisspanne von 0 bis 136 Euro pro Jahr. Die Kosten setzen sich dabei nicht nur aus der Jahresgebühr zusammen, sondern auch aus weiteren Dispositionen. Hier ein kurzer Überblick:
Jahresgebühr: Die Jahresgebühr liegt in der Regel zwischen zwölf und 45 Euro pro Jahr. Bei Premium-Kreditkarten kann die Jahresgebühr noch höher ausfallen. Viele Direktbanken bieten ihre Kreditkarten oft ohne Jahresgebühr an.
Gebühren beim Bargeldabheben: Je nach Anbieter können für das Bargeldabheben am Automaten Gebühren anfallen – sowohl im Inland als auch in der Eurozone oder im Nicht-EU-Ausland. Die Höhe der Gebühren ist unterschiedlich. Sowohl vier Prozent als auch 22,8 Prozent auf den abgehobenen Betrag sind möglich.
Auslandseinsatzentgelt: Diese Gebühr wird oft verlangt, wenn die Kreditkarte für Zahlungen und Abhebungen im Nicht-EU-Ausland genutzt wird. Die Gebühr liegt oft zwischen einem und zwei Prozent.
Fremdwährungsgebühr: Diese Gebühr wird berechnet, wenn Sie im Ausland in einer fremden Währung zahlen oder Geld abheben. In der Regel wird ein Prozentsatz des Betrags fällig.
Zweit- oder Ersatzkarte: Wenn Sie eine Zweitkarte beantragen oder bei Verlust einen Ersatz brauchen, berechnen manche Anbieter eine Gebühr.
Aufladegebühr: Wenn Sie eine Prepaid-Kreditkarte nutzen, kann für das Aufladen von Guthaben – je nach Auflade-Option und Anbieter – eine Gebühr anfallen.
Inaktivitätsgebühr: Wenn Sie Prepaid-Karten nicht regelmäßig nutzen, kann der Anbieter dafür Gebühren verlangen, die vom Guthaben abgezogen werden.
Achtung bei Ratenzahlungen
Die Kreditkartentypen unterscheiden sich vor allem darin, wie der offene Betrag beglichen wird. Entweder muss der Karteninhaber die Beträge aktiv ausgleichen oder sie werden automatisch abgebucht. So genannte Charge Cards sammeln die Ausgaben über einen bestimmten Abrechnungszeitraum hinweg. Danach wird jeweils die Gesamtsumme vom Konto des Karteninhabers abgerechnet. Die Credit Card oder auch Revolving Card bietet einen klassischen Kreditrahmen und die Option der Ratenzahlung.
Aber: Wenn Sie den monatlichen Zahlbetrag Ihrer Kreditkarte nicht auf einmal zurückzahlen, sondern in Raten, fallen Zinsen an. Diese sogenannten Sollzinsen sind je nach Anbieter unterschiedlich hoch. Bei vielen Anbietern liegt der Zinsbetrag bei 20 Prozent oder mehr.
Die Stiftung Warentest empfiehlt deshalb, die voreingestellte Teilzahlungsoption auszuschalten. Dies geht aber nicht bei jeder Kreditkarte. In diesem Fall bleibt Ihnen nur noch die Möglichkeit, die Rechnung sofort zu begleichen, um sich die hohen Zinsen zu sparen.
Prepaid-Kreditkarten nicht immer empfehlenswert
Schließlich gibt es noch Prepaid-Kreditkarten. Diese werden vom Inhaber mit einem Guthaben aufgeladen. Die Zahlungen werden abgebucht, bis das Guthaben aufgezehrt ist. Ein Kredit lässt sich über eine Prepaid Card nicht aufnehmen.
Laut Stiftung Warentest fallen bei Prepaid-Karten oft höhere Gebühren an – unter anderem für das Geldabheben oder beim Bezahlen. Auch der Grundpreis im Jahr ist oft höher als bei den klassischen Kreditkarten. Daher sollten Sie nur zu Prepaid-Kreditkarten greifen, wenn Sie keine normale Kreditkarte ausgehändigt bekommen. Das gilt unter anderem für Jugendliche oder Personen mit negativen Schufa-Einträgen.
Empfehlungen der Stiftung Warentest
Generell sollten Sie die Kreditkarte nach Ihrem Nutzungsverhalten auswählen. Brauchen Sie die Karte nur, um damit online zu shoppen oder im Ausland zu bezahlen, ist ein kostenloses Kreditkartenangebot ausreichend. Benötigen Sie Zusatzleistungen wie Rabatte beim Mietwagen, ein zusätzliches Reiseversicherungspaket oder die Teilnahme an einem Bonusprogramm, sollten Sie ein entsprechendes Angebot wählen. Hier gilt: Je mehr Inklusiv-Leistungen enthalten sind, desto höher die Jahresgebühr. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
Werfen Sie vor dem Kartenkauf immer einen Blick in die AGB oder in das Gebührenverzeichnis. Achten Sie dabei vor allem auf die Sollzinsen, die bei Ratenzahlung erhoben werden.
Als empfehlenswert erachtet die Stiftung Warentest die „DKB Visa-Card“. Diese ist kostenlos (ohne Jahresgebühr), aber an ein Girokonto gebunden. Damit Sie das Konto ohne Kontoführungsgebühr nutzen können, muss der monatliche Geldeingang bei mindestens 700 Euro liegen. Die laut Warentest besten Kreditkarten ohne Kontobindung sind die „Genialcard“ der Hanseatic Bank oder die „Visa Classic“ von Deutschland-Kreditkarte.
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