Kontaktloses Bezahlen: Alle Infos & Tipps!

Alle Fakten & Infos über das Bezahlen im „Vorbeigehen“

Es geht schnell, ist praktisch und – in Zeiten von Corona – deutlich hygienischer als andere Bezahlmethoden: Das kontaktlose Bezahlen ist in immer mehr Läden möglich. Alles, was es über die moderne Bezahlmethode zu wissen gibt, erfahren Sie hier.

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Das brauchen Sie für das kontaktlose Bezahlen

Kontaktlos zu bezahlen bietet zahlreiche Vorteile. Es ist einfach, schnell und hygienischer als Bargeld.

Kontaktloses Bezahlen meint den Bezahlvorgang an bestimmten Terminals, an denen Sie durch das kurze Heranhalten einer Geldkarte oder eines mobilen Gerätes die gekaufte Ware bezahlen. Meistens kommen für das kontaktlose Bezahlen Geldkarten zum Einsatz. Ob Ihre Kreditkarte oder Girocard (vormals EC-Karte) NFC-fähig ist, erkennen Sie am blauen Wellensymbol auf der Karte. Karten, die noch nicht für das kontaktlose Bezahlen nutzbar sind, können bei der Hausbank gegen eine NFC-fähige Karte eingetauscht werden.

Alternativ können Sie auch mit dem Smartphone kontaktlos bezahlen. Dafür müssen Sie Ihre Kartendaten auf dem Smartphone speichern oder eine Wallet-App, also eine Art digitale Geldbörse, nutzen. Zudem muss das Smartphone über einen NFC-Chip verfügen (was die meisten neuen Modelle tun).

Auch mit Wearables, wie Smartwatch, Armbänder oder Pay-Rings (Schmuckringe) können Sie kontaktlos bezahlen. Auch hier werden die Devices mit der eigenen Debit- oder Kreditkarte verknüpft. Zudem sind sich Experten sicher: Der nächste Schritt gehört der Modebranche. Jacken, Hosen und Co. mit integrierten Chips werden dem Begriff Funktionskleidung eine ganz neue Bedeutung geben.

Der mobile Bezahlvorgang

Für einen mobilen Bezahlvorgang werden die Karten oder mobilen Devices für wenige Sekunden an den Kassenterminal gehalten. Laut Handelsforschungsinstituts EHI unterstützen mittlerweile 80 Prozent aller deutschen Kassenterminals das kontaktlose Bezahlen (Alle Angaben Stand: November 2019). Beträge bis zu 25 Euro müssen nicht weiter bestätigt werden. Der Bezahlvorgang ist damit abgeschlossen. Alles über 25 Euro muss von Ihnen mittels PIN oder Unterschrift bestätigt werden – so wie bei der klassischen EC-Zahlung. Bei aktiven Wearables, wie einer Smartwatch, wird die PIN auf dem Gerät selbst eingegeben und die Zahlung damit legitimiert.

NFC, QR-Codes und Bluetooth

Für das kontaktlose Bezahlen kommt bisher hauptsächlich der Kurzstreckenfunk Near Field Communication (NFC) zum Einsatz. Über den Funkstandard werden die Daten zwischen Geldkarte/Device und Kassenterminal übertragen. Dafür müssen Sie das Gerät an den Bezahlterminal halten. Da NFC nur sehr kurze Übertragungsdistanzen hat, kann auch kein anderer in der Warteschlange oder beim Vorbeigehen unbemerkt die Daten abgreifen. Zudem werden die Daten verschlüsselt übertragen. Ein Austausch von personenbezogenen Daten findet bei vielen Lesegeräten ohnehin nicht statt. Einige Payment Apps setzen nicht (nur) auf NFC, sondern auf Barcodes oder QR-Codes. Diese Variante gilt aber als störanfälliger als die Funktechnik.

Zudem steht eine neue Technologie in den Startlöchern. Bei der Bluetooth-Beacon-Technologie handelt es sich um winzige Minisender, die Signale mit geringem Energieaufwand aussenden. Wenn ein Mobile Device in die Reichweite eines solchen Senders gerät, öffnet sich die damit verknüpfte Anwendung automatisch. Die Bluetooth-Beacon-Technologie bietet eine bessere Reichweite als der NFC-Standard. Das heißt: Ein Wearable mit Beacon-Chip muss nicht so dicht an den Sender des Terminals herangeführt werden.

Das ist vor allem dort von Vorteil, wo viele Menschen in möglichst kurzer Zeit bedient werden müssen, etwa beim öffentlichen Nahverkehr, bei großen Events, im Fitnessstudio, auf Kreuzfahrtschiffen oder in Supermärkten.  

Die Sicherheit beim Mobile Payment  

Das Zahlen via NFC oder Beacon-basierte Bezahldienste gilt als sehr sicher. Wenn Sie zum Beispiel über ein Wearable einen mobilen Bezahldienst nutzen, wird für jedes einzelne Gerät ein eigener Code zur Verschlüsselung vergeben. Der Zahlencode für Ihr Wearable bleibt für den Empfänger der Zahlung unsichtbar und kann auch nicht abgespeichert werden.  

Sie müssen Ihr Gerät immer bei dem Bezahldienst, zum Beispiel dem der eigenen Bank, anmelden. Dadurch können Sie Ihr Device bei Verlust wie eine EC- oder Kreditkarte sperren lassen. Darüber hinaus legt die Bank einen maximalen Betrag fest, bis zu dem Geldtransaktionen überhaupt möglich sind.  

In Zukunft dürfte es in den Bereichen Sicherheit und Datenschutz weitere Fortschritte geben. Vor allem die technologischen Möglichkeiten der biometrischen Kennung oder andere Schutzfunktionen können hier von den Herstellern vollends ausgeschöpft werden. Eine sichere Lösung könnte die Legitimation mit biometrischen Merkmalen sein, wie Iris, Fingerabdruck oder Spracherkennung. Der Kunde müsste dann am Kassenterminal zum Beispiel nur seinen Finger einscannen oder an der Ladenkasse einen bestimmten Satz sagen (Stimmbiometrie).

Vorteile kontaktloses Bezahlen

  • schnell
  • unkompliziert
  • komfortabel
  • gilt als sehr sicher

Nachteile kontaktloses Bezahlen

  • Händler muss entsprechende Technik zur Verfügung stellen.
  • Ab einem Einkaufswert von 25,01 Euro muss die PIN eingegeben oder unterschrieben werden. Somit entfällt die Zeitersparnis gegenüber Bargeldzahlung oder normaler Zahlung mit Geldkarten.

Anbieter von Payment Apps

Damit Sie kontaktlos via Smartphone bezahlen können, brauchen Sie eine entsprechende App. Diese Apps werden sowohl von Smartphone-Herstellern als auch von Banken, Zahlungs- oder Bonusdiensten vertrieben. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Payment Apps vor.

Apple Pay und Google Pay

Apple und Google bieten mit Apple Pay und Google Pay jeweils ein Mobile-Payment-System, das sich nicht nur recht ähnlich, sondern das international auch sehr beliebt ist. Beide Systeme versprechen, dass sie sich leichter als andere mit Kreditkarten verbinden lassen. In der Regel kooperieren die Konzerne jeweils mit mehreren Banken. Somit wollen sie den Nutzern eine besonders breite Unterstützung garantieren.

Mobile Payment bei Banken

Die Deutsche Bank hat mit Deutsche Bank Mobile das mobile Bezahlen einfach in die eigene Banking-App integriert. Aber: Das Mobile Payment funktioniert nur in Kombination mit einer Mastercard der Deutschen Bank. Damit können Kunden an NFC-Terminals in allen Geschäften bezahlen, in denen diese Kreditkarte akzeptiert wird.

Paydirekt ist ein Online-Bezahlverfahren mit Mobile-Payment-Funktion von mehreren deutschen Banken und der Sparkasse. Für Sparkassen-Kunden gibt es zusätzlich das Sparkassen-Wallet. Die Volks- und Raiffeisenbanken haben ebenfalls Mobile-Payment-Lösungen im Angebot.

Payback Pay

Mit dem Bonusprogramm von Payback können Kunden nicht nur Punkte sammeln, sondern in vielen Geschäften auch bezahlen. Payback Pay funktioniert bei dm, Galeria Kaufhof, Aral, Real, Alnatura, Tee Gschwendner, Thalia, Penny und Rewe. Für Payback Pay muss die entsprechende App genutzt werden. Praktisch: Für das Bezahlen via Smartphone gibt es mitunter weitere Payback-Bonuspunkte.

Girogo

Girogo ist eine kontaktlose Prepaid-Lösung für Kleinbeträge. Um die Prepaid- Bezahlmöglichkeit der Deutschen Kreditwirtschaft zu nutzen, muss zuvor ein Geldbetrag auf die Girogo-Geldkarte geladen werden. Maximal ist ein Ladeguthaben von 200 Euro möglich. Girogo ist auf rund 45 Millionen girocards der deutschen Banken und Sparkassen integriert. Genutzt werden kann das Mobile-Payment-System hierzulande an über 15.000 Akzeptanzstellen.

Boon

Boon ist ein Angebot von Wirecard. Nutzer der Boon-App können kontaktlos per NFC bezahlen. Das Mobile-Payment-System funktioniert nach dem Guthaben-Prinzip. Das heißt: Bevor man Boon nutzen kann, muss ein Guthaben auf das Boon-Konto geladen werden. In den ersten drei Monaten ist Boon kostenlos. Ab dem vierten Monat wird eine kleine Monatsgebühr berechnet.

Payment-Systeme der Supermarktketten

Einige Supermarktketten wie Edeka oder Netto bieten für ihre Kunden kostenlose Bezahl-Apps an. Diese funktionieren jeweils nur in den Ladengeschäften der jeweiligen Kette. Es ist aber möglich, den für eine Anwendung angelegten Account auch für die anderen Apps zu nutzen.

Neben der Möglichkeit für das mobile Bezahlen bieten die Apps zahlreiche weitere Funktionen an wie beispielsweise das Speichern des Kassenzettels oder die Erstellung einer digitalen Einkaufsliste. Zusätzlich gibt es digitale Rabattmarken, mit denen Kunden ein paar Euro an der Kasse sparen können. Die Apps nutzen zumeist das Lastschriftverfahren.

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