Crowddesk: Wir haben unseren Umsatz fast verdoppelt!

Johannes Laub, der Co-Gründer von Crowddesk, im Interview

Crowddesk ist ein rasant wachsendes deutsches Fintech, das eine Whitelabel-Software für Crowd-Finanzierungen aller Art entwickelt hat. Mit seiner Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) können Mittelständler, Handwerksbetriebe und Startups online Geld einwerben. Auch zahlreiche Banken und Finanzdienstleister setzen die Software ein. Mit mehr als 300 begleiteten Projekten mit einem Gesamtvolumen von über 850 Millionen Euro und einer enorm wachsenden Zahl an Mitarbeitern gehört Crowddesk zu den am schnellsten wachsenden Fintechs in Deutschland. In den zurückliegenden Jahren hat sich das Frankfurter Startup größtenteils aus eigener Kraft finanziert. Damit soll nun Schluss sein. Für 2021 ist eine große Funding-Runde geplant. Für was das Geld gebraucht wird, verriet uns der Co-Founder Johannes Laub im Interview.

Anzeige

Ein Konto: ALLE Möglichkeiten! XTB bietet aktives Trading und langfristiges Investieren in Aktien & ETF aus einer Hand. Handeln Sie in allen Börsenlagen und mit jeder Kontogröße! Aktien & CFD – Auf steigende oder fallende Kurse setzen! Über 500.000 Kunden weltweit handeln bereits mit einer der besten, schnellsten und stabilsten Apps am Markt. Deutscher Service inklusive! Testen Sie es!

HANDELN SIE VERANTWORTUNGSVOLL!
CFDs sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 81% der Kleinanlegerkonten verlieren beim Handel mit CFDs Geld. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

09.02.2021

Johannes Laub, Co-Founder von CrowdDesk. - Quelle: CrowdDesk

Herr Laub, wie lässt sich die Tätigkeit von CrowdDesk am besten erklären? Was genau macht CrowdDesk?

Wir sind ein Software-Anbieter und ermöglichen es Unternehmen online Kapital einzuwerben. Was heißt das jetzt konkret? Gerade für KMU, die 99 % aller Unternehmen ausmachen, ist es sehr komplex und aufwändig an den Kapitalmarkt heranzutreten. Sie stehen vor einem riesigen Berg an Aufgaben und müssen sich mit Finanzinstrumenten, Rechtsrahmen, Sicherheiten, Durchführung und Verwaltung beschäftigen. Für Mittelständler, die sich nicht jeden Tag mit Finanzierungen auseinandersetzen, sind solche Vorgänge sehr zeit- und kostenintensiv. Wer den Berg überwindet, der findet auf der anderen Seite Investoren und Kapital. Aber viele treten den Weg gar nicht erst an und verschenken deshalb viel Potenzial.

Hier kommen digitale Finanzierungsformen ins Spiel. Um im Bild zu bleiben: CrowdDesk bietet den Unternehmen einen schnellen Tunnel durch diesen Berg zum Kapital und den Investoren an. Mit unserer Software können KMU einfach und rechtssicher Finanzinstrumente strukturieren, die Konditionen festlegen und alles selbstständig digital verwalten. Das ist unsere Kernleistung.

Diese Prozesse betreffen aber nicht nur KMUs. Wir sehen auch, dass es professionelle Finanzmarktteilnehmer gibt, die einen Teil ihrer Geschäftsmodelle digitalisieren. Solchen Finanzunternehmen bieten wir dieselbe Infrastruktur an, über die sie nicht für sich selbst, aber für ihre Kunden Kapital einsammeln können. Und wir vernetzen alle Akteure auch miteinander. Das heißt ein KMU möchte 500.000 Euro einsammeln. Das schafft es entweder über das eigene Netzwerk, über seine Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Lieferanten. Wenn das aber nicht ausreicht, dann haben wir unsere professionellen Marktteilnehmer, die nach guten Investitionsobjekten suchen und das KMU mit auf ihre Plattform nehmen und ihren Kunden zur Investition anbieten. Das passiert über CrowdDesk NEXT und funktioniert als digitaler Marktplatz.   

Wer sind die Kunden von CrowdDesk bzw. die wichtigsten Kooperationspartner?

Für uns sind grundsätzlich alle Kunden wichtig. In jedem Sektor gewinnen wir Pioniere, also Kunden, die das zum ersten Mal machen. Nichtsdestotrotz haben wir Flaggschiff-Kunden. Im professionellen Finanzbereich war es die GLS Bank, weil sie die erste Bank in Europa war, die gesagt hat: Wir schaffen mit der Plattform GLS Crowd für unsere Firmenkunden eine Lösung, wie sie direkt bei den Privatkunden der GLS Bank wirtschaftliches Eigenkapital einsammeln können. So haben Unternehmenskunden eine Möglichkeit an Kapital zu kommen und Privatkunden die Chance auf ein attraktives Investment, das von der Bank geprüft wurde.

Mittlerweile setzen das auch die Volks- und Raiffeisenbanken mit der VR Crowd und die DKB mit der DKB Crowd erfolgreich um. Auf der anderen Seite haben wir zahlreiche Emissionshäuser, wie Wattner, Habona oder BVT, die ihren Vermittlern mithilfe von CrowdDesk einen digitalen Finanzvertrieb ermöglichen. So digitalisieren sie ihr Geschäftsmodell.

Auf Unternehmensseite haben wir Kunden aus allen Branchen. Da sind Startups dabei, die aus dem Stand mehrere hunderttausend Euro von ihrem Netzwerk einsammeln, wie z. B. Fairfood Freiburg oder enyway aus Hamburg. Aber auch größere Fundings wie das von Sono Motors, die knapp zweieinhalb Millionen Euro geraised haben. Daneben gibt es etablierte Mittelständler, die CrowdDesk nutzen, oder Konzerne, die ihre Belegschaft mit unserer Software beteiligen und darüber Kapital einwerben.

Die meisten Projekte, die CrowdDesk in den letzten Jahren begleitet hat, waren in den Bereichen Immobilien, erneuerbare Energien und Unternehmens-Finanzierung angesiedelt.

Ja, das sind aktuell die größten Bereiche auf Projektseite. Das hat damit zu tun, dass dort der „Finanzierungs-Berg“ am größten ist. Es gibt verschiedene Beweggründe: Ein Immobilienprojektentwickler nutzt digitale Finanzierungswege, weil er so Geld spart und schneller neue Projekte angehen kann. Ein Projektentwickler im Bereich erneuerbarer Energien nutzt es, weil er eine Bürgerbeteiligung darstellen kann. Bei Unternehmensfinanzierungen geht es natürlich ums Geld, aber wer seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit einer Beteiligung anbietet, schafft ein engeres Band mit dem Arbeitgeber. Weil CrowdDesk praktisch alle Finanzierunginstrumente- und arten abbilden kann, ist es für verschiedenste User Cases geeignet.

Wie sieht die prozentuale Verteilung aus?

Der Immobilienbereich macht ungefähr ein Fünftel aus, der Bereich erneuerbare Energien rund zehn Prozent, ein Viertel entfallen auf Financial Services Unternehmen. Die restlichen 45 Prozent verteilen sich auf die Unternehmensfinanzierungen.

Welche neuen Segmente könnten in Zukunft eine Rolle spielen?

Die Direktfinanzierung in Deutschland hat mit Startups angefangen, weil hier die Lücke zwischen Investor und Unternehmen am größten war. Startups waren die Pioniere und das Konzept „Digitale Unternehmensfinanzierung“ erfährt jetzt in der Breite eine Bestätigung. Ich glaube, überall da, wo Kapital gebraucht wird, kann unsere Lösung einen großen Teil dazu beitragen.

Ein großer Use Case ist die Mitarbeiterbeteiligung, die ab Sommer in Deutschland weiter gefördert und vereinfacht werden soll. Hier gibt es für viele Unternehmen noch Potenzial das anzugehen.

Die Asset-Klassen, zu der Privatinvestoren bisher keinen Zugang hatten, werden sich weiter öffnen. Angefangen mit Startups, da konnte ich bisher nur investieren, wenn ich Business Angel war, bis hin zur Immobilienprojektentwicklung, wo Investitionen ebenfalls erst ab großen Summen möglich waren. Das ändert sich durch digitale Finanzierungen massiv, weil jeder schon ab 100 Euro dabei sein kann. Wir haben auch einen Kunden, Momentum, der Investitionen in exklusive Automobile anbietet. Das gab es davor einfach nicht. Deshalb denke ich, dass noch viele Asset-Klassen in Zukunft neu hinzukommen werden von denen wir heute noch gar nichts wissen.  

Das Unternehmen CrowdDesk wurde nicht als CrowdDesk gegründet, sondern lief zunächst unter „LeihDeinerStadtGeld.de“. Die Basis-Idee war eine Art kommunales Crowdfunding. Wie hat sich aus diesem Kommunalfinanzierungs-Modell das heutige Unternehmen entwickelt? Was waren die wichtigsten Learnings aus den ersten Jahren?

Mit LeihDeinerStadtGeld.de haben wir die ersten Erfahrungen in Sachen digitale Finanzierung gesammelt, aber es war sehr schwer die Kommunen davon zu überzeugen, schnell zu handeln. Das liegt nicht nur an den Kommunen selbst, sondern auch an den Verwaltungszyklen. Da verging einfach zu viel Zeit. Was wir aber daraus gelernt haben waren zwei Dinge: welche Technik wir für den Bau einer Plattform für digitale Finanzierungen brauchen und wie der Rechtsrahmen und die Prozesse dahinter aussehen. Den skalierbaren Teil dessen haben wir für CrowdDesk verwendet und stellen es jetzt allen Unternehmen zur Verfügung.

Letztes Jahr ist das Unternehmen enorm gewachsen. Ist es richtig, dass sich die Zahl der Mitarbeiter im Corona-Jahr 2020 verdoppelt hat? Wofür werden die neuen Mitarbeiter benötigt?

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrug Ende 2019 37, Ende 2020 dann 55. Inklusive Werkstudenten und Praktikanten besteht unser Team jetzt aus rund 70 Personen. Tatsächlich haben wir unseren Umsatz fast verdoppelt, dementsprechend ist das keine falsche Annahme. Wir wachsen in allen Abteilungen, vor allem im Sales, Marketing, Kundensupport und Development.

Um derart wachsen zu können, war im letzten Jahr weiteres Kapital nötig. Die Kapitalbeschaffung erfolgte weder über ein Funding durch Investoren noch setzten Sie die eigene Software für eine Finanzierung über die “Crowd” ein. Letztendlich nahmen Sie einen Kredit bei einer Bank auf. Warum?

Das Kapital, dass wir in den letzten zwei Jahren zum Wachstum verwendet haben, haben wir 2019 mit einer Seed-Finanzierung eingesammelt. Wir sind ja schon seit 2015 am Markt. Anfangs haben wir die Software verkauft, heute vermieten wir sie. Wir konnten durch diese Verkäufe kurzfristig Cash generieren, mit dem wir gewachsen sind. Das heißt, wir sind es gewohnt, sehr kapitaleffizient zu arbeiten. Sonst kannst du nicht bootstrappen. Das hat dazu geführt, dass wir bankable waren. Aus Gründersicht ist Fremdkapital attraktiv, weil die Zinsen überschaubar sind und es keinen Verwässerungseffekt gibt.

Ende letzten Jahres wurde bekannt, dass CrowdDesk als nächstes ein großes Funding plant und dass Gespräche mit Investoren anberaumt sind. Können Sie uns schon Näheres zu der geplanten Finanzierungsrunde verraten?

Dazu kann ich noch nichts Konkretes sagen. Wir befinden uns momentan in sehr positiven Gesprächen.

Für was wird das weitere Kapital benötigt? Was ist geplant? Was steht auf der Roadmap für die kommenden drei Jahre?

Das Kapital aus der Finanzierungsrunde planen wir für die kommenden 18-24 Monate ein. Wir wollen den Markt weiter penetrieren. Sales und Marketing soll weiter aufgebaut werden. Der dritte Teil des Fundings investieren wir in unser Produkt, in die Weiterentwicklung, in neue Features. Hier können wir immer besser werden.

Herr Laub, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Anzeige

Jetzt 1,00 % Top-Zins auf dem Tagesgeldkonto der 1822direkt sichern. Nicht lange zögern, sondern Top-Zins sichern. Ab sofort bietet die 1822direkt für Neukunden 1,00 % Zinsen p.a. auf bis zu 50.000 € Anlagesumme. Und das garantiert für 6 Monate. Die 1822direkt ist ein Tochterunternehmen der Frankfurter Sparkasse. Einlagen sind bis zu einem Betrag von 100.000 € pro Person abgesichert. » Mehr erfahren

Zurück

Über uns

Hinter Corporatebanking.de steht das Team der Portalavenue. Sollte der Kauf und die Übernahme der Domain für Sie von Interesse sein, können Sie sich gerne an uns wenden.

Informa­tionen

Impressum

Datenschutz

 

 

 

CORPORATE BANKING DEFINITION